Nähert
sich der Betrachter den in weichem Filz gearbeiteten Objekten und
Werken der Künstlerin Llaura I. Sünner, so müßte er in mehrfacher
Weise irritiert sein, denn alle in die raumbezogenen Installationen
eingearbeiteten Dinge, Geräte, Apparate und Instrumente erscheinen
merkwürdig bekannt und unbekannt zugleich: die eigene Wahrnehmung
und Erinnerung läßt zunächst die Ge-Bilde in einem
funktionalisierten Anwendungs-Kontext als Geräte, Instrumente und
architektonische Versatzstücke zur Bearbeitung von sichtbarer
Materie erscheinen. Im nächsten Schritt der Wahrnehmung, bei der
genaueren Begutachtung, gerät die Wahrnehmung einer physischen und
physikalischen Realität ins Schwanken und Wanken, denn die Dinge
selbst scheinen nicht mehr zu sein, was sie vorgegeben haben und
erscheinen transformiert in eine psychische und unsichtbare Realität,
die parallel zur physikalischen erscheint. Damit öffnet sich eine
erweiterte Erkenntnis über die Tatsachenesoterik der scheinbar
objektiv gegebenen Realität. Nicht nur, das Zeichen, Bezeichnetes
und Bezeichnendes auseinanderfallen, sondern auch die Dinge selbst
verweisen auf eine subjektive Sinnlichkeit und Geschichtlichkeit.
Prof. Gunnar F. Gerlach
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'Wendeltreppen', Filz/Holz/Draht, 2010/2011 |
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'Motor', Filz |
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'Doppelhandsägen', Filz, 2017/18 |
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'Baumbalkon', 2017 |
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'Wasserkollekte', Trichter mit Schläuchen aus Filz, 2006/2009 |
Mehr Informationen unter:
www.llaurasuenner.de