Kata Unger : E-Zone, 2011, Wolle auf Baumwolle, 200 x 180 cm |
Kata Unger (*
1961 in
Berlin) wuchs
im damaligen
Ostteil
Berlins auf,
als Tochter
der Autorin
Waltraud
Meienreis und
des Künstlers
Heinrich
Bethke und
dessen zweiter
Ehefrau
Ricarda
Bethke, auch
sie ist
Autorin. Von
ihrem Vater
lernte Kata
Unger die
Kunst des
Bildwebens.
Das muss man sich aber nicht vorstellen wie eine traditionelle Kunsthandwerksausbildung, vielmehr war es so, dass Heinrich Bethke ständig malte, zeichnete und eben auch webte und Kata tat das auch. Sie wuchs in einer besonderen Atmosphäre auf, die aufgeladen war mit Literatur und Poesie und Politik und Journalismus und wo man stets künstlerisch mit allen Materialien umging.
Kata Ungers Bildteppiche entwickeln ungeheure Pracht, sind Objekt, Zeichnung und Malerei und man möchte meinen, dass hier im Überschreiten aller Kategorien so etwas wie Synchronizität repräsentiert wird.
Das muss man sich aber nicht vorstellen wie eine traditionelle Kunsthandwerksausbildung, vielmehr war es so, dass Heinrich Bethke ständig malte, zeichnete und eben auch webte und Kata tat das auch. Sie wuchs in einer besonderen Atmosphäre auf, die aufgeladen war mit Literatur und Poesie und Politik und Journalismus und wo man stets künstlerisch mit allen Materialien umging.
Kata Ungers Bildteppiche entwickeln ungeheure Pracht, sind Objekt, Zeichnung und Malerei und man möchte meinen, dass hier im Überschreiten aller Kategorien so etwas wie Synchronizität repräsentiert wird.
Nehmen wir zum
Beispiel den
200 x 180 cm
großen Teppich
E-Zone. Wir
sind sofort
überwältigt
von den
leuchtenden
Farben,
studieren das
Affenwesen auf
dem Surfbrett,
lassen die
Augen mit der
Fließrichtung
des Wassers
gleiten,
versuchen
Gegenstände zu
erkennen ...
befinden uns
mitten drin in
der
dargestellten
Welt. Und wenn
wir ein
kleines
Bisschen die
Setzungen und
Inhalte
hinterfragen,
dämmert uns
Betrachtern,
dass die
dargestellte
Szenerie
mitnichten
einer
drolligen
Märchenwelt
entspringt und
wir haben eine
Ahnung, hier
spielt die
Tragödie von
Agbogbloshie
in Ghana mit,
der größten
Deponie für
Elektroschrott
aus
Deutschland in
Afrika ... am
Ufer der
ehemals
traumhaften
Korle-Lagune.
Huch, alles so schön bunt hier : eine Groteske !
Und der kleine geschminkte Affe mit der Perlenkette, den es vermutlich von einer antiken Drehorgel herunter an diesen furchterregenden Ort gespült hat, schaut unsicher und skeptisch, wartet erst mal ab.
Huch, alles so schön bunt hier : eine Groteske !
Und der kleine geschminkte Affe mit der Perlenkette, den es vermutlich von einer antiken Drehorgel herunter an diesen furchterregenden Ort gespült hat, schaut unsicher und skeptisch, wartet erst mal ab.
Kata Unger : Trainingsraum, 2009, Seide / Wolle auf Wolle, 224 x 216 cm |
Ungers
Zeichnungen
entstehen
während der
Arbeit am
jeweiligen
Teppich, sind
eigenständige
Werke und
stellen doch
immer wieder
inhaltliche
und formale
Bezüge zu den
komplexen
Bildteppichen
her.
Aus den senkrechten und waagerechten Wollpixeln entstehen nicht nur perspektivische Räume, sondern regelrechte Denkräume. Eingewebte abstrakte Begriffe sind nicht nur Materialität des Wortes sondern Referenzialität neuer Diskurse.
Elegant surft Kata Unger zwischen Poesie und Computersprache, Philosophie und medialer Überflutung. Das Wesen ihrer Kunst ist die Verbindung einer wachen, rebellischen, freien Haltung und der hoch ästhetischen Umsetzung intellektueller, theoretischer und sehr vielschichtiger Inhalte -
analog und zugleich gepixelt, mit selbst gefärbter Wolle.
Aus den senkrechten und waagerechten Wollpixeln entstehen nicht nur perspektivische Räume, sondern regelrechte Denkräume. Eingewebte abstrakte Begriffe sind nicht nur Materialität des Wortes sondern Referenzialität neuer Diskurse.
Elegant surft Kata Unger zwischen Poesie und Computersprache, Philosophie und medialer Überflutung. Das Wesen ihrer Kunst ist die Verbindung einer wachen, rebellischen, freien Haltung und der hoch ästhetischen Umsetzung intellektueller, theoretischer und sehr vielschichtiger Inhalte -
analog und zugleich gepixelt, mit selbst gefärbter Wolle.
C.G. Bellmer,
Düsseldorf
2018
Kata Unger : Crack Me oder mein Hirn in der Cloud, 2016, Wolle auf Wolle, 240 x 258 cm |
Kata Unger "E-ZONE"
05.09. -13.10.2018
Anna Klinkhammer Galerie
Neubrückstr. 6
40213 Düsseldorf
Öffnungszeiten:
Do-Sa 12 bis 18 Uhr
Mehr Informationen unter: