Mittwoch, 14. September 2016

Esther Suárez Ruiz, Halle (Saale)

* 1984 in Cali, Kolumbien

P e r l e n

In meiner Arbeit geht es um perlenförmige Gebilde aus Baumwollgarn und Harz, auf unter-schiedliche Weise bearbeite ich die Fäden und lasse Formen entstehen die an Perlen erinnern. Dies geschieht durch Wickeln, Drehen, Knöpfen, Häkeln oder Stricken. Anschließend wurden die Formen fixiert.

Diese Faszination, die die Glasperlen auf Menschen ausüben, wiederholt sich in seiner langen Geschichte. Beispielweise die Rolle, die die Perlen im weltweiten Handeln gespielt hat. Im 15. Jahrhundert wurden sie aufgrund ihres Wertes von den Kolonisatoren als Zahlungsmitteln verwendet.
In den unterschiedlichen Kulturen erfuhren sie ganz diverse Bedeutungen durch materialen und theologischen Hintergrunde. Für mich stellt sich die Frage der Wertigkeit heraus, zu verstehen, dass der Wert eines Objektes relativ ist und je nach Kontext und sein Bezug zu Kulturellen Tradition Wechseln kann. 

"Perlen", Halsschmuck, 2014, Baumwollgarn, Kunststoff, Schnur aus Seide


H 6,2 x B 4,7 x T 4,7 cm



S t i c k s

Ich bin auf längliche zylindrische Körper gestoßen, deren Konturen durch wellige Linien begrenzt wurden. Die Mitte zeigt sich als Fokus und dort fließt es zu bauchigen Formen zusammen. Die Streifen aus Garn folgen diesen Konturen und dehnen sich, um das unter ihnenwohnende Volumen zutage treten zu lassen.

An den Rändern schneidet die Umrisslinie leicht die Oberfläche des Materials. Sie lässt die unteren Schichten des Volumens teilweise erscheinen. Die Fäden der unteren und oberen Schichten des Körpers verflechten sich miteinander, und ihre kräftigen Farben wirken, als ob sie mit einem Pinsel gemalt wurden. Die Präsenz dieser Figuren finde ich interessant, sie sind schmal, schlicht, ihr Volumen ist reduziert und trotzdem sind sie bemerkbar. Sie sind abstrakt und gleichzeitig sind sie mit der Natur verbunden. Sie passen zu meinem Bild eines dichten Dschungels. Eine senkrechte Landschaft, wo sich die Stämme der Bäume nebeneinander erheben und mit Lianen oder Zweige voller Früchte, die nach unten hängen, durchmischen.
 
"Sticks", Halsschmuck, 2015, Baumwollgarn, Kunststoff, Schnur aus Seide


H 19,5 x B 3,7 x T 3,7 cm


K n o t e n

Ein Ring ist in der Lage, sich in ein Schmuckstück für den Körper zu verwandeln. Diese Möglichkeit kann in dem Moment verwirklicht werden, wenn der Ring seine Dimension verändert und z. B. Arm, Finger, Hals oder Beine schmückt. In dieser Situation stellt sich der Träger in die Mitte seines Besitzes. Er lässt sich von dem Ring umgeben und gleichzeitig geht dessen Funktion als Verzierung in Erfüllung. Zwischen dem leeren Mittelpunkt und der Form entsteht eine Beziehung, die beide Elemente bestimmt. Das Loch und die Materie existieren zusammen. Die Materie macht das Loch sichtbar und das Loch bringt alle Teile, woraus die Form besteht, in einen Zusammenhang. Es lädt dazu ein, das Stück näher zu betrachten und seine Entstehung zu erahnen.

Mit dieser Überlegung nahm ich einen Bund Faden, um einen Ring zu entwickeln. Als ich den Faden um einen rohrförmigen Körper wickelte, konnte ich die Enden kreuzen und sie zu einem Knoten schlingen. Der Faden wandelte plötzlich sein zweidimensionales Aussehen in eine dreidimensionale Form. Es entstand ein Körper mit runden Formen, deren Volumina an die Natur erinnern.

"Knoten", Ringe, 2014, Baumwollgarn, Kunststoff












Größe im Durchschnitt: H 4,0 x B 3,2 x T 2,0 cm


Kontakt:

Esther Suárez Ruiz
esther_cilla@hotmail.com




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