Einen spannenden Ansatz zwischen Geisteswissenschaften und Kunst beinhalten die Arbeiten von Marion Weiß. Als ausgebildete Geisteswissenschaftlerin (Magistra Artium
Philosophie) beschäftigt sie, mit welchen Konstruktionen der
Mensch sich in der Welt beheimatet: wie er sich darin einrichtet,
wie er sich austauscht, womit er sich hilft. Das sind im
Wesentlichen Textilien, Technologien und Texte.
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Das Brautbett (Verrostete Axtklinge, Seiden-/Mohairmischgarn gestrickt, 2013) |
Ausgehend von der
gemeinsamen altgriechischen Sprachwurzel τεχνη (sprich:
techne) bewegt sie sich in genau diesem Themenfeld. Ihr Blick auf das Textile und damit ihr Umgang mit dem Textilen ist stark theoretisch, und doch sind ihre Objekte sehr poetisch.
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Damenahle (Ahle, Häkelblumen aus Baumwollgarn, 2006) |
1997 begann sie mit der Entwicklung der Objektreihe "Wirkzeug", nicht in Schriftform, sondern in Form von Objekten zu arbeiten.
Etliche Jahre nur für sich, seit 2004 zugänglich auf ihrer Website
www.texne.de, und ab 2010 mit regelmäßigen Ausstellungen sowie neuen
Objektreihen. 2012 gründete sie, gemeinsam mit ihrem Mann, die sehr kleine
Zeitschrift "Der Karfiol" (derkarfiol.de). "Wir wollten eine
Veröffentlichungsplattform für Textarbeiten haben, die allein einer
hohen inhaltlichen Qualität verpflichtet ist. Damit streben wir
wiederum die Vernetzung mit anderen an."
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La Ville d'Anvers avec deux singes (Überfahrenes Brillengestell (Fundstück), Klöppelspitze aus Leinen- u. Baumwollgarn, 2 Spinnen, 2014) |
Mehr Informationen zu den Arbeiten von Marion Weiß unter: www.texne.de