Mittwoch, 25. März 2015

Tom Korn, Potsdam

* 1968

"Malerei mit anderen Mitteln." - So bezeichnet der in Potsdam lebende Künstler Tom Korn seine aus Velourteppich zusammengesetzten Arbeiten. Ein Pavillon aus Plastik in Warschau. Gerasterte Plattenbaufassaden. Mauern aus Formbetonsteinen. In der Realität trifft da das menschliche Auge auf harte Fläche – bei Tom Korns Arbeiten "wird die Fassade zum streicheln schön." Sie besteht aus Teppich.




Chemnitz, 2011, 121 x 87 x 6 cm, Velourteppichcollage



Als gelernter Bleisetzer studierte er nur kurz an der HGB Leipzig Malerei und Grafik. "Ich war auf der Suche nach einem anderen Medium, die Welt mit dem Bleistift neu zu erfinden, das wollte ich nicht." Sein Material fand er beim Räumungsverkauf eines Möbelhauses: Teppichmusterkataloge. 



Hotelfassaden aus der Serie Balkan-Beton, 2012-2014,
je 63 x 123 x 6 cm, Velourteppichcollage


Seitdem setzt er aus tausenden von bis zu 2 x 2 Millimeter kleinen Puzzleteilen seine Bildwelten zusammen, mal großflächig mal postkartengroß.





70 Postkarten aus der Serie Balkan-Beton, 2014, 
je 10,5 x 15 cm, Velourteppichcollagen



„Produktbedingt arbeite ich mit einer begrenzten Farbauswahl, mittlerweile kenne ich Velourteppich vielleicht in 300 verschiedenen Farben. Vor allem zwischen grau und blau ist ein breites Farbspektrum im Angebot, den Farben von Sichtbeton und Ostseehimmel."




Dortmund (Detailansicht), 2011, Velourteppichcollage



Seit einigen Jahren beschränkt er sich in seiner Materialauswahl nicht mehr nur auf den Velourteppich: Betonskulpturen, Siebdrucke, Installationen aus gebrauchten Möbeln, Lackarbeiten und PVC-Fußbodenbelag-Intarsien entstehen. Architekturdetails werden zu eigenständigen Skulpturen. Gebaute Umgebung wird zerlegt und in der Essenz wieder gegeben.



Charlottenburg/Hanami, 2013, ca. 380 x 123 x 5 cm, Velourteppichcollage


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