"Malerei
mit anderen Mitteln." - So bezeichnet der in Potsdam lebende Künstler Tom Korn seine aus Velourteppich zusammengesetzten Arbeiten. Ein
Pavillon aus Plastik in Warschau. Gerasterte Plattenbaufassaden.
Mauern aus Formbetonsteinen. In der Realität trifft da das
menschliche Auge auf harte Fläche – bei Tom Korns Arbeiten "wird die Fassade zum
streicheln schön." Sie besteht aus Teppich.
Chemnitz, 2011, 121 x 87 x 6 cm,
Velourteppichcollage
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Als
gelernter Bleisetzer studierte er nur kurz an der HGB Leipzig
Malerei und Grafik. "Ich war auf der Suche nach einem anderen
Medium, die Welt mit dem Bleistift neu zu erfinden, das wollte ich
nicht." Sein Material fand er beim Räumungsverkauf eines
Möbelhauses: Teppichmusterkataloge.
Hotelfassaden aus der Serie
Balkan-Beton, 2012-2014,
je 63 x 123 x 6 cm, Velourteppichcollage |
Seitdem setzt er aus tausenden
von bis zu 2 x 2 Millimeter kleinen Puzzleteilen seine Bildwelten
zusammen, mal großflächig mal postkartengroß.
70 Postkarten aus der Serie
Balkan-Beton, 2014,
je 10,5 x 15 cm, Velourteppichcollagen
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„Produktbedingt
arbeite ich mit einer begrenzten Farbauswahl, mittlerweile kenne ich
Velourteppich vielleicht in 300 verschiedenen Farben. Vor allem
zwischen grau und blau ist ein breites Farbspektrum im Angebot, den
Farben von Sichtbeton und Ostseehimmel."
Dortmund (Detailansicht), 2011,
Velourteppichcollage
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Seit
einigen Jahren beschränkt er sich in seiner Materialauswahl nicht mehr nur auf den Velourteppich:
Betonskulpturen, Siebdrucke, Installationen aus gebrauchten Möbeln,
Lackarbeiten und PVC-Fußbodenbelag-Intarsien entstehen. Architekturdetails
werden zu eigenständigen Skulpturen. Gebaute Umgebung wird zerlegt
und in der Essenz wieder gegeben.
Charlottenburg/Hanami, 2013, ca. 380 x
123 x 5 cm, Velourteppichcollage
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