"chair, table and stairs", 2013, 350 x 250 x 250 cm (Faden, Nylon, Nägel) |
Der Künstler Manuel Knapp, der an der Staatlichen Akademie der
Bildenden Künste Stuttgart Bildhauerei studierte, begegnete im Winter 2012 eher durch Zufall dem Material, das seitdem seine Arbeitsweise
bestimmt. Eine schlichte geometrische Konstruktion aus Wollfaden, als
Hilfslinie für eine Installation angedacht, wurde zum Protagonisten
im Raum.
Der Faden hat eine starke optische Präsenz, die weit über
das tatsächliche Volumen des Materials hinausgeht. Dies mag eine
subjektive Wahrnehmung sein, dennoch wurde sie zum Ausgangspunkt seiner künstlerischen Arbeits- und Denkweise.
In den darauf folgenden Studien begann er diesen Sachverhalt zu untersuchen, verstärken und zu verändern. Die ersten Rauminstallationen vereint die Darstellung vor einem möglichst neutralen, homogenen Hintergrund. Die großen weißen Flächen, die sich auch über den Boden der Installation erstrecken, bieten dem Faden eine kontrastreiche Bildfläche. Der leere Raum wird zum Baumaterial für die Fadenzeichnung und entwickelt eine scheinbare Plastizität.
"spacebox no°1", 2014, 280 x 438 x 315 cm (MDF, Faden, Nylon, Nägel) |
"chaos city", 2015, 82 x 122 x 40 cm (Holz, Faden, Nägel, Tusche, Schwarzlicht) |
Die Bildsprache bewegt sich
zwischen architektonischen Elementen und Gegenständen des Alltags.
Allesamt suggerieren sie den Eindruck der Benutzbarkeit. Jedoch
zerfallen die Objekte bei Veränderung der Perspektive in ihren teils
zweidimensionalen Aufbau. Die Gesetzmäßigkeiten des realen Raumes
werden manipuliert. Das Auge sucht stets nach dem
vertrauten, realen Objekt und scheitert dabei an der Frage was
wirklich da ist und was nicht.
"hologram prisma", 2015, 240 x 260 x 120 cm (Holz, Faden, Nägel, Schwarzlicht) |
In den neueren Arbeiten der „black boxes“ Serie wird das Format der Konstruktionen auf kleineren Maßstab reduziert. Aber auch diese Objekte bedienen sich der Fehlbarkeit der menschlichen Wahrnehmung. Der Schwarze Hintergrund bietet den illuminierten weißen Fäden eine surreale Bildfläche. Die analogen Konstruktionen erlangen einen digitalen Charakter. Die Objekte erinnern in ihrer Wirkung an Monitore oder Hologramme. Diese Bildwirkung steht im Kontrast zum tatsächlichen Material. Der Aufbau spielt mit der Bewegung des Betrachters und erzeugt Dynamik im Bild.
Mehr Informationen zu Manuel Knapp unter:
www.manuel-knapp.de