Donnerstag, 28. Mai 2015

Manuel Knapp, Stuttgart

* 1984


"chair, table and stairs", 2013, 350 x 250 x 250 cm (Faden, Nylon, Nägel)




Der Künstler Manuel Knapp, der an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart Bildhauerei studierte, begegnete im Winter 2012 eher durch Zufall dem Material, das seitdem seine Arbeitsweise bestimmt. Eine schlichte geometrische Konstruktion aus Wollfaden, als Hilfslinie für eine Installation angedacht, wurde zum Protagonisten im Raum.
 

"unknown object", 2013, 180 x180 x 400 cm (Faden, Nylon, Nägel)
 

Der Faden hat eine starke optische Präsenz, die weit über das tatsächliche Volumen des Materials hinausgeht. Dies mag eine subjektive Wahrnehmung sein, dennoch wurde sie zum Ausgangspunkt seiner künstlerischen Arbeits- und Denkweise.


"chair in the box", 2014, 100 x100 x 30 cm (MDF, Stuhl, Faden Nägel)



In den darauf folgenden Studien begann er diesen Sachverhalt zu untersuchen, verstärken und zu verändern. Die ersten Rauminstallationen vereint die Darstellung vor einem möglichst neutralen, homogenen Hintergrund. Die großen weißen Flächen, die sich auch über den Boden der Installation erstrecken, bieten dem Faden eine kontrastreiche Bildfläche. Der leere Raum wird zum Baumaterial für die Fadenzeichnung und entwickelt eine scheinbare Plastizität.



"spacebox no°1", 2014, 280 x 438 x 315 cm (MDF, Faden, Nylon, Nägel)
"chaos city", 2015, 82 x 122 x 40 cm (Holz, Faden, Nägel, Tusche, Schwarzlicht)



Die Bildsprache bewegt sich zwischen architektonischen Elementen und Gegenständen des Alltags. Allesamt suggerieren sie den Eindruck der Benutzbarkeit. Jedoch zerfallen die Objekte bei Veränderung der Perspektive in ihren teils zweidimensionalen Aufbau. Die Gesetzmäßigkeiten des realen Raumes werden manipuliert. Das Auge sucht stets nach dem vertrauten, realen Objekt und scheitert dabei an der Frage was wirklich da ist und was nicht.



"hologram prisma", 2015, 240 x 260 x 120 cm (Holz, Faden, Nägel, Schwarzlicht)
 

In den neueren Arbeiten der „black boxes“ Serie wird das Format der Konstruktionen auf kleineren Maßstab reduziert. Aber auch diese Objekte bedienen sich der Fehlbarkeit der menschlichen Wahrnehmung. Der Schwarze Hintergrund bietet den illuminierten weißen Fäden eine surreale Bildfläche. Die analogen Konstruktionen erlangen einen digitalen Charakter. Die Objekte erinnern in ihrer Wirkung an Monitore oder Hologramme. Diese Bildwirkung steht im Kontrast zum tatsächlichen Material. Der Aufbau spielt mit der Bewegung des Betrachters und erzeugt Dynamik im Bild. 




Mehr Informationen zu Manuel Knapp unter:
www.manuel-knapp.de